Samstag, 23. März 2013

German solar market in change

Der Solarmarkt im Umbruch zur Wirtschaftlichkeit

Der Personalmarkt boomt. Gesucht werden händeringend fähige Manager, die sich auf internationaler Ebene um die Zukunft der Anlagen zur Erzeugung von Energie kümmern, die für die technische Planung verantwortlich zeichnen und den Vertrieb in Süddeutschland anheizen können. Gesucht wird auch ein Geschäftsentwickler; das alles auf dem Feld der Solartechnik. Auch andere Bereiche wachsen vom Arbeitsaufkommen her, so die Elektromobilität mit revolutionierenden Konzepten im Automobilbau, vor allem in Bayern und das weite Spektrum der Green Technology. Die Elektrotechnik muss lernen, effizienter mit der Energie umzugehen, die Informatik braucht mehr funktionale Sicherheit, die Brennstoffzelle will nutzbringender entwickelt sein. Die Gebäudeautomation soll weiter voranschreiten, Systemarchitekten sind gefragt, Umrichter müssen ihre Leistung auf dem Gebiet der Elektronik steigern. Die gesamte Branche ist auf Zuwachs programmiert, große Firmen haben neue Stabsabteilungen zur Rekrutierung fähiger grüner Arbeitskräfte installiert. Sollte es da nicht möglich sein, den gesamten Solarmarkt weltweit so auszurichten, dass er ohne Subventionen aus Deutschland auskommt? Die Sonne scheint schließlich alle Tage, wenn auch oft wolkenverhangen, und wird das sicherlich auch weiter tun. An der Energiequelle selbst kann es nicht liegen, dass aufgepäppelt werden muss, was nicht aus eigener Kraft gedeihen kann, nur an ihrer Nutzung. Oder sind es andere Interessen, die da mit im Spiel sind und den Wettbewerb verzerren?

Schon im nächsten Jahr soll der globale Solarmarkt frei von Subventionen überleben können, schätzen Analysten. 2013 will den dafür nötigen Wandel herbeiführen. Nachhaltigkeit ist nur eine Frage der Zeit, es ist die Netzparität, die zählt. Die Nachfrage zeigt sich stärker als gedacht, auch die Margen sind im Aufwind. Den Großteil der Produktion stellen ohnehin Indien, China und die USA – Länder, in denen Subventionen wesentlich verhaltener verteilt werden als etwa bei uns. Das Erreichen der Gewinnzone wird für den Herbst erwartet, zumal in Indien, wo die Strompreise so angezogen sind, dass Herstellern energieintensiver Produkte gar nichts anderes übrig bleibt, als sich nach der Sonnenwärme zu strecken. Selbst die Italiener planen Solarparks im sonnigen Süden, die ohne staatliche Hilfen gedeihen können, so sehr bauen sie auf die Zukunftsträchtigkeit der Technologie. In Deutschland gehen Produzenten verstärkt dazu über, sich von der öffentlichen Energieversorgung abzukoppeln. Auch Subventionsmärkte wie Japan und Großbritannien treiben die Nachfrage weiter an, die Amerikaner rechnen mit verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten. Der Nahe Osten braucht bald neue Energie ebenso wie der afrikanische Kontinent, und in Mexiko sind die Erwartungen in dieser Hinsicht bereits übertroffen worden. Die rigiden Sparmaßnahmen der Lieferanten aus Deutschland dürften sich nun auszahlen.
Ob sie nun von Staats wegen verordnet oder aus eigenem Antrieb ergriffen wurden, sei einmal dahingestellt, die Gesundschrumpfung jedenfalls hat stattgefunden. Wer in Zukunft überlebt und wer sich an die Spitze stellen kann, das muss sich zeigen, nicht umsonst werden fähige Mitarbeiter so händeringend gesucht. First Solar steht unter Verkaufsdruck, die Chinesen haben Sorgenfalten, leichte Kursgewinne definieren die Ziele der Gewinnerwartung im kommenden Quartal. Analysten zeigen Skepsis, das Wachstum zeigt sich eher verhalten, manchmal stark. Etablierte Hersteller können auch unter Druck geraten, wenn keine Subventionen gestrichen werden, Aufholbedarf kann nur dann gedeckt werden, wenn auch das Potenzial dazu vorhanden ist. Manch einer erstrahlt in neuem Glanz, obwohl er längst totgesagt war, ein Kursrutsch kann auch durch betrügerische Manipulationen verursacht worden sein. Eine deutliche Sprache sprechen immer die Zahlen, und wenn sie zu flach sind, nützt auch kein Schönen. Wenn mit Strafzöllen gerechnet werden muss, kann dieser Umstand das Wachstum hemmen oder auch fördern. Zweistellige Kursgewinne bei den Solaraktien können nicht wegdiskutiert werden, vieles spricht dafür, dass sich die Spreu vom Weizen noch deutlicher trennen muss. Mitunter entscheiden Investoren über die Zukunft eines Unternehmens, wenn es nicht aus eigener Kraft genügend Profil zu zeigen imstande ist. Die Aussichten werden zunehmend grün.

 

Ihr Dr. Matthias Michael – green energy marketing